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Stundenkarten

Die klassische Form an Gebührenkarten ist die Stundenkarte, oft auch als 10er Karten bezeichnet. Die Anzahl an enthaltenen Stunden ist aber nicht auf 10 beschränkt, es können natürlich auch 1, 5, 20 oder eine beliebige andere Anzahl enthalten sein, daher wird dieser Kartentyp hier im Reitbuch allgemeiner als Stundenkarte bezeichnet.

Die Stundenkarte wird sehr häufig im Reitbuch angewendet, da viele Betriebe vor Einführung des Reitbuchs damit in Papierform gearbeitet haben und diese gerne beibehalten. Die Stundenkarte rechnet - wie der Name schon sagt - in Stunden oder genauer genommen in Unterrichtseinheiten. Wie lange die Unterrichtseinheit dauert spielt dabei keine Rolle, jeder Termin ist normalerweise eine Einheit. Somit wird mit jeder Teilnahmebuchung 1 abgezogen. Es sei denn, der Preisfaktor des Termins weicht von 1 ab, dann wird 1 * Preisfaktor abgezogen.

Pro Kartentyp wird ein eigenes Guthabenkonto geführt. Bestellt der Benutzer eine 10er Karte, so wird automatisch ein Konto von diesem Kartentyp angelegt. Mit der Bestätigung des Zahlungseingangs durch den Betrieb werden die 10 Stunden auf das Konto gutgeschrieben. Die Karte ist also prepaid (erst zahlen, dann reiten) und von daher auch ohne Ausfallrisiko. Bucht der Reiter zwei Termine, so werden diese vom Konto abgezogen und er hat nur noch 8 Stunden. Storniert er einen Termin rechtzeitig, wird ihm diese Stunde wieder gutgeschrieben und er hat wieder 9 Stunden. Kauft er eine neue Karte, so wird diese einfach dazu addiert, er hat dann 19 Stunden auf dem Konto.

Diese einfache Handhabung hat aber auch ein paar Einschränkungen zur Folge:

  • Da jeder Kartentyp seinen eigenen Preis, seine eigenen Freischaltungen usw. hat, sind die Stunden von verschiedenen Guthabenkonten nicht mischbar. Solange Sie eine Karte "10x Reiten" haben, die für alles gilt, ist dies unproblematisch. Je feiner Sie aber die Karten unterscheiden, desto eher werden Restguthaben übrig bleiben, mit denen der Reiter nichts mehr anfangen kann. Hat der Anfänger eine Karte "10x Longe" gekauft und darf nach 5x schon in die Abteilung, so bleiben die 5 Stunden auf dem Longekartenkonto "ewig" stehen. Möchte ein Reiter Dressur reiten und hat keine Stunden mehr auf dem Konto, so muss er eine neue Karte kaufen, selbst wenn er noch viele Stunden auf der Springkarte hat.
  • Auch Karten "1x Springen", "5x Springen" und "10x Springen" sind verschiedene Guthaben, da die einzelne Stunde ja auch einen unterschiedlichen Wert hat. Der Reiter muss bei der Buchung aus diesen Karten auswählen und somit im Blick behalten, auf welche Karte er momentan noch buchen kann. Je mehr Varianten an Karten Sie anlegen, desto unübersichtlicher wird es auf Dauer für den Reiter und auch für Sie.
  • Das Stundenkartenkonto hat kein "Verfallsdatum", die Stunden bleiben dauerhaft gültig. Da alle Stunden eines Kartentyps in einem Konto landen, wären die einzelnen Stunden später auch nicht mehr vom Alter her zu unterscheiden. Dies ist auch durchaus bewusst so. Oft liest man auf Papierkarten irgendwo klein aufgedruckt, dass diese nur 3 oder 6 Monate gültig wären. Dies ist rechtlich so nicht ohne Weiteres durchsetzbar. Daher gibt es hier auch keinen Verfallsmechanismus. Wenn Sie in speziellen Fällen doch einen Verfall der Stunden möchten, dann schauen Sie sich die Zeitkarte an.
  • Der Kunde muss die Karte selbst nachkaufen, also jedes Mal eine neue Kaufentscheidung fällen und aktiv werden. Entsprechend wird er vielleicht bei heißem oder kaltem Wetter, vor Urlaub oder ähnlichen Situationen den Kauf hinauszögern oder auch mal vergessen, Stammplätze stornieren oder in Fehler laufen lassen. Eine höhere Kundenbindung erhalten Sie mit Monatsverträgen (siehe Vertragsguthaben).

Langfristig empfehlen wir den Umstieg auf die Wertkarte als Hauptkarte, da diese flexibler und übersichtlicher ist. Die Stundenkarte kann aber durchaus parallel dazu noch für spezielle Pakete genutzt werden, wie z. B. eine 3er Schnupperkarte für Interessenten, die nicht gleich ein größeres Wertkartenguthaben kaufen wollen o.ä.