Es sind verschiedene Varianten möglich, wie sich das System bei einer Terminstornierung verhält.
Generell gehört ein Guthaben immer
zu dem Zeitabschnitt, für den es angelegt wurde. Bei Wochenzählung ist
dies eine bestimmte Kalenderwoche (die "Original-Woche"), bei
Monatszählung ein bestimmter Kalendermonat (der "Original-Monat").
Buchung nur im Original-Zeitraum
Standardmäßig ist Guthaben nur in
der Original-Woche bzw. dem Original-Monat gültig (Konfiguration:
Nachholen = 0). Hat der Benutzer einen Stammplatz, so wird dieses
Guthaben i.d.R. bereits beim Anlegen der Woche für den Stammplatz-Termin
in dieser Woche verwendet und ist in diesem gebunden. Storniert der
Benutzer seinen Stammplatz-Termin rechtzeitig vor Ablauf der
Stornofrist, so wird dieses Guthaben freigesetzt und er kann damit
innerhalb des Original-Zeitraums einen anderen Termin buchen (sofern er
und die Karte für diesen Termin freigeschaltet sind und ein Platz frei
ist). Bei Wochenzählung kann er sich also nur innerhalb der gleichen
Kalenderwoche einen neuen Platz suchen. Findet er keinen, so verfällt
das Guthaben (oder genauer: es bleibt stehen, aber er kann es nicht mehr
nutzen).
Nachholen (2-stufig)
Wenn Sie gegenüber dem Benutzer
kulant sein wollen, können Sie einstellen, dass er sein Guthaben auch
noch in einem späteren Zeitraum nutzen kann. Bei Wochenzählung werden
hier oft z.B. zwei oder drei Wochen gewährt, sodass der Benutzer auch
bei längerer Krankheit oder bei Urlaub seine Stunden noch danach nehmen
kann (Konfiguration: Nachholen = 2 oder 3 bei Wochenzählung; bei
Monatszählung bedeutet Nachholen = 1 eine Verlängerung um 1 Monat).
Bedenken Sie aber: je länger Sie
ein Nachholen zulassen, desto eher wird z.B. der Reiter - wenn er bei
schönem Wetter noch ein zweites Mal in der Woche reiten möchte - auf
altes Guthaben zurückgreifen können und entsprechend diesen weiteren
Termin nicht separat dazu kaufen. Sie verschenken hier also u.U.
zusätzlichen Umsatz. Außerdem können sich so z.B. nach Schulferien
größere Mengen an Nachholstunden ansammeln, die dann zu einer
Überfüllung der Termine nach den Ferien führen. Bedenken Sie auch, dass
Sie durchaus in Härtefällen über die Guthabenkorrektur das Verfallsdatum
jeder einzelnen Woche individuell anpassen können - bei der Abwägung,
wie lange Sie ein Nachholen zulassen wollen, sollten Sie sich also nicht
von dem Extremfall "gebrochenes Bein" leiten lassen, sondern ob Sie
auch bei jedem Wehwehchen oder dem selbst gewählten Urlaub kulant sein
wollen.
Um nun aber trotz eingestelltem
Nachholen eine möglichst gleichmäßige Auslastung Ihrer Termine zu
erzielen und auch ein Weiterschieben und somit Unterwandern Ihrer
Fristen zu verhindern, ist das Nachholen im Reitbuch in 2 Stufen gelöst. Es ist bewusst NICHT so, dass das Guthaben einfach für die
gesamte Zeit (Original-Woche plus Nachhol-Wochen) gleichermaßen gültig
ist.
Beispiel: Sie haben 2 Wochen
Nachholen eingestellt. Wenn der Benutzer nun heute einen Termin in der
nächsten Woche storniert und damit in der nächsten Woche eine Stunde gut
hat, dann kann er
- NICHT schon diese Woche mit dem Guthaben etwas buchen (kein Vorholen),
- NICHT schon heute einen Termin in der übernächsten Woche damit buchen,
- Heute NUR in der nächsten Woche (der Original-Woche) einen Ersatztermin buchen (1. Stufe).
- Erst wenn die Original-Woche
komplett vorbei ist, steht die Stunde für ein Nachholen in Folge-Wochen
zur Verfügung (2. Stufe). Der Benutzer soll - wenn irgend möglich - das Guthaben in
der Original-Woche verwenden, um weiterhin die gleiche Auslastung zu
bekommen. Erst nach Ablauf der Original-Woche kann es definitiv nicht
mehr in ihr genutzt werden. Das Nachholen soll eine Kulanz bleiben - das
muss dem Benutzer ggf. nahe gebracht werden.
- Aber auch beim Buchen in der
Folge-Woche wird zunächst das Guthaben der jeweiligen Woche verwendet,
bevor auf Nachhol-Guthaben zurückgegriffen wird. So wird verhindert,
dass der Benutzer das Guthaben immer weiter schiebt und die von Ihnen
gesetzte Frist unterläuft.
Zur Veranschaulichung noch ein weiteres Beispiel aus der Praxis (es gilt ebenfalls 2 Wochen Nachholen):
- Eine Reiterin hat in KW28 und KW30
storniert sowie in KW30 neu gebucht. Nun möchte Sie in KW31 ein zweites
Mal reiten und ist enttäuscht, dass dies nicht möglich ist.
- Auf die Schnelle betrachtet mag
die Erwartung sein: ich habe in KW30 die Stunde von KW28 nachgeholt und
möchte nun in KW31 die Stunde von KW30 nachholen.
- Streng genommen hat sie aber nur
in KW28 einmal ausgesetzt, in allen anderen Wochen ist sie einmal
geritten. Würde sie in KW31 ein zweites Mal reiten, hätte sie das
ausgefallene Reiten von KW28 erst in der 3. Woche nachgeholt, also die
Stunde weiter geschoben als zulässig.
- Genau dies wird durch die Logik im Reitbuch verhindert:
- Das erste Storno erfolgt in KW28, im Guthaben von KW28 ist ein Nachholdatum vom 26.07. (Ende KW30) hinterlegt.
- Für die
Neubuchung in KW30 wird zuerst auf das Original-Guthaben von KW30
zurückgegriffen. Trotz Storno und Neubuchen ist es immer noch das erste
Mal in KW30 und somit noch kein wirkliches Nachholen.
- In KW31
ist das Guthaben von KW28 nicht mehr gültig und es ist auch kein
Guthaben von KW30 übrig - ein zweites Mal reiten ist in der 3. Woche
nach dem Storno nicht mehr möglich.
- In KW30 hätte sie durchaus ein zweites Mal reiten können - in der 2. Woche nach Storno war das Guthaben noch gültig.
- Das Bild
zeigt aber auch, wie man der Reiterin bei einem triftigen Grund ggf.
helfen kann: wählt man in der Guthabenkorrektur das Guthaben von KW28
aus, kann man das Nachholdatum manuell auf den 02.08. ändern - dann
könnte sie es noch in KW31 nutzen.
1-stufiges Nachholen
Ab Version 2022 kann auch diese Variante gewählt werden, bei der der Nutzer die Unterrichtseinheit sofort nach dem Storno sowohl für die Originalzeit wie auch gleich für die gesamte Nachholzeit verwenden kann. Diese Variante kommt dem Nutzer entgegen und entspricht auch eher dem erwarteten Verhalten des Systems. Dennoch empfehlen wir diese Variante nicht, weil der Nutzer damit nicht so sehr zu einem regelmäßigen Erscheinen angehalten wird. Die Vorteile des 2-stufigen Nachholens kommen hier nicht zum Tragen.
Vor-/Nachholen
Ab Version 2022 kann bei Stammplatzkarten auch ein freies Vor- und Nachholen eingestellt werden, d.h. wenn der Nutzer heute einen Termin in der nächsten Woche storniert, kann er diese Einheit sofort auch in der aktuellen Woche oder der nächsten (Original-)Woche oder auch in der gesamten Nachholzeit nutzen. Wir empfehlen diese Variante ausdrücklich NICHT, weil dem Nutzer damit auch allerlei Unfug ermöglicht wird. Beispielsweise könnte der Nutzer jetzt einen Termin im nächsten Monat stornieren und dieses Guthaben für eine Teilnahme in dem aktuellen Monat nutzen. Wenn er dann das Abo zum Ende des aktuellen Monats kündigt und Sie dies kulanterweise zulassen, aber nicht nochmal im Detail das Guthaben prüfen, hätte er die vorgezogene Einheit kostenlos genutzt.
Kein kostenfreies Storno
Stammplatzkarten lassen sich auch
so einstellen, dass nur das System den Stammplatz buchen kann, der
Benutzer diesen Stammplatz aber nicht kostenfrei stornieren und somit
das Guthaben nicht freisetzen kann. Er kann nur kostenpflichtig
(ersatzlos) stornieren. Diese Variante kommt selten zum Einsatz und dann
i.d.R. auch nur in speziellen Kursveranstaltungen, wo ein "Fremdbuchen"
nicht gewünscht ist. Für normale Stammplätze ist es nicht zu empfehlen,
da es doch recht "hart" ist und der Nutzer so auch keinen Anreiz hat,
frühzeitig zu stornieren, da er ohnehin nicht davon profitiert. Es ist dann eher zu beobachten, dass Nutzer beim Stornieren nachlässig werden oder sogar das System nicht mehr regelmäßig nutzen. Letztlich ist es für den Trainer aber auch nicht befriedigend, wenn ein Termin zwar als voll angezeigt wird und bezahlt ist, aber niemand kommt und er alleine da steht. Wenn die Nutzer beim Stornieren etwas zurückbekommen, gewöhnen sie sich das Stornieren eher an und können vielleicht auch mal eine Lücke füllen, die durch das Storno einer anderen Person entstanden ist, so dass die Termine gleichmäßiger gefüllt sind. Ein
wichtiger Vorteil vom Reitbuch ist ja auch, dass alle Beteiligten
flexibler agieren können.
Konfiguration
Unter Konfiguration>Karten können Sie Änderungen an der Nachholfrist vornehmen.
- Wenn Sie die Auswahl neben "Nachholen/KW" auf 0 stellen, dann darf der Kartennutzer die Buchung nur in der ursprünglichen Woche,
für die das Guthaben gedacht war, durchführen, nicht aber in einer
anderen Woche. Sprich: Wenn ein Nutzer seinen Termin für nächste Woche rechtzeitig
storniert, so darf er sich in der Kalenderwoche des stornierten Termines
einen neuen Termin suchen, nicht aber später oder früher.
- Wenn Sie die Auswahl neben "Nachholen/KW" auf 4 stellen, dann kann der Kartennutzer den Termin in der ursprünglichen Woche und in den darauffolgenden vier Wochen nachholen. Ähnlich verhält es sich mit anderen Zahlen.
- Wenn Sie kein Nachholen zulassen und dementsprechend auch kein kostenfreies Stornos für Nutzer anbieten wollen, können Sie den Punkt "kein kostenfr. Storno" verwenden. Die Teilnehmer bekommem dann nur die Stunde gutgeschrieben, wenn Sie
bzw. der Betrieb den ganzen Termin kostenfrei stornieren/absagen.
Hinweis: Ein kleiner Nachteil dieser Einstellung ist, dass in dem Fall einer
betrieblich veranlassten Absage die Teilnehmer nur in der Woche der
stornierten Reitstunde nachholen können.
Wenn Sie bei der
betrieblichen Stornierung einen längeren Zeitraum für das Nachholen
erlauben wollen (z.B. 4 Wochen), dann können Sie auf der Seite DATEN das
Feld neben "Nachholen/KW" bei 4 belassen und dafür auf der Seite EXTRA
die max. Anzahl der "Max. Stornos" auf 0 stellen. Damit kann der Reiter ebenfalls nicht selbstständig kostenfrei
stornieren, jedoch wird ihm bei einem kostenfreien Storno seitens des
Betriebes ein Nachholzeitraum von 4 Wochen zusätzlich zu der
ursprünglichen Woche, dementsprechend 5 Wochen, gewährt.
[Max Stornos]
Unter diesem Feld können Sie des Weiteren einstellen, wie viele Nachholtermine dem Teilnehmer über Stornierungen auf einmal gewährt werden sollen.
Denn wenn jemand einen Termin storniert, hat er erst mal 1 Einheit zum Nachholen.
Würde er dann den nächsten Termin stornieren, ohne schon die 1 Einheit nachgeholt zu haben, hätte er normalerweise 2 Einheiten gut. Wenn man in der Konfiguration auf Max Storno = 1 beschränkt, dann wäre das 2. Storno kostenpflichtig bzw. er bekäme dafür nichts gutgeschrieben. Außer, wenn er dann für die 1. Einheit schon einen Nachholtermin bucht oder wenn diese Einheit auf Grund des Verfallsdatums verfällt.
Der Reiter kann also schon auch öfter stornieren und neu buchen, sofern er passende Plätze findet. Er kann aber nicht viel Guthaben ansammeln, sondern nur die begrenzte Anzahl, alles darüber hinaus müsste er bezahlen. Über diese Option kann man beispielweise verhindern, dass sich ein Schüler immer wieder sprunghaft und vorschnell einbucht, nur um knapp vor dem Termin zu stornieren.
Hinweis: Während die Schalter "kein kostenfr. Storno" und "Max Anzahl
Stornos" sofort wirken, wirkt sich eine Änderung der Anzahl der Wochen
erst in 6-8 Wochen aus, da das Guthaben bereits für die ganze
Vorschauzeit auf dem Wochenplan angelegt wurde und das Nachhol-Datum
dabei bereits errechnet und in dem Wochenguthaben hinterlegt wurde.
Sollte dies ein Problem darstellen, können Sie sich gerne melden, dann
würden wir eine Änderung in der Datenbank vornehmen.