Varianten

Zunächst ist zwischen der klassischen Monatskarte und der Stammplatzvariante zu unterscheiden.


1) klassische Monatskarte

In der klassischen Monatskarte vereinbaren Sie mit dem Benutzer, dass er gegen eine feste monatliche Gebühr x-mal im Monat teilnehmen darf. Dabei kann im Reitbuch noch unterschieden werden, ob die Anzahl der möglichen Termine pro Woche oder pro Monat gezählt wird.

1.1) Zählweise pro Monat

Bei einer dementsprechenden Zählweise pro Monat erhält der Benutzer beispielsweise 4 Stunden im Monat. In der Datenbank wird dabei für jeden Monat ein einzelnes Guthaben angelegt, das vom Monatsanfang bis zum Monatsende gültig ist. Ein Vorteil dieser Zählweise ist, dass der Benutzer die Kosten pro Stunde im Normalfall leicht nachvollziehen kann - kostet die Monatskarte z.B. 80 EUR, so kostet ihn eine Stunde 20 EUR. Wäre der Einzelpreis 25 EUR, so kann er sich die Ersparnis einfach ausrechnen. Ein weiterer Vorteil - v.a. für den Benutzer - ist, dass das Guthaben etwas flexibler genutzt werden kann. Er kann sowohl 4 Wochen lang jede Woche eine Stunde kommen oder genauso gut auch alle 4 Stunden in der ersten oder letzten Woche nehmen - alle Stunden sind im gesamten Monat gültig. Er kann somit eher vermeiden, dass ihm Guthaben verloren geht.

1.2) Zählweise pro Woche

Bei einer Zählweise pro Woche erhält der Benutzer beispielsweise 1 Stunde pro Woche. In der Datenbank wird dabei für jede einzelne Kalenderwoche ein kleines Guthaben von einer Stunde angelegt. Der ganz klare Vorteil dieser Zählweise liegt darin, dass der Benutzer immer passendes Guthaben hat, wenn er regelmäßig jede Woche an einem Termin teilnimmt. Da ein Monat im Schnitt 4,33 Wochen hat, so fehlt ihm bei einer klassischen Monatskarte jeden dritten Monat eine Stunde, die er dann irgendwie separat kaufen muss. Bei dieser Zählweise ist das nicht der Fall, denn der Benutzer erhält für jede Woche ein Guthaben. Das System entscheidet dabei selbständig, zu welchem Monat wie viele Wochen gehören: fällt der Monatsanfang auf einen Montag, Dienstag oder Mittwoch, so wird die Woche noch zum neuen Monat gezählt, fällt er auf Donnerstag bis Sonntag, so zählt die entsprechende Woche noch zum alten Monat. So ergibt sich automatisch, dass manche Monate über 5 Wochen verfügen, andere über 4. Für Sie als Betrieb ist vorteilhaft, dass jede Guthaben nur in einer bestimmten Woche gilt und es insofern für eine gleichmäßigere Auslastung sorgt. Dem Benutzer geht dadurch eher mal Guthaben verloren, wenn er beispielsweise zwei Wochen in Urlaub fährt. Die Kalkulation sollte ein Mischkalkulation sein und berücksichtigen, dass es im Schnitt 4,33 Wochen sind. Die oben erwähnte Beispiel-Monatskarte würde damit also ca. 86 EUR im Monat kosten. Mitunter kann es daher etwas schwieriger sein, dem Benutzer die Ersparnis zu erklären. Dennoch bevorzugen über 80% der Betriebe die Zählung pro Woche, weil diese praktikabler ist.

Bei der klassischen Monatskarte erfolgt die Zuteilung des Guthabens unabhängig. Der Benutzer muss so nicht unbedingt einen Stammplatz haben. Hat er einen Stammplatz, dem diese Karte zugeordnet ist, dann wird das Guthaben schon beim Anlegen der Woche und des Stammplatzes darin gebunden. Storniert der Benutzer seinen Termin rechtzeitig, so setzt er das Guthaben frei und kann es innerhalb des vorgesehenen Zeitfensters anderweitig nutzen.

In Ferien (wenn die Terminserien und damit die Stammplätze über den Kalender nicht geladen werden) bleibt das Guthaben von vorne herein frei verfügbar. Hier zeigt sich dann auch ein möglicher Nachteil der klassischen Monatskarte: Denn für den Fall, dass Sie in den Ferien ein Alternativprogramm anbieten, wo der Benutzer sein Guthaben verbrauchen kann, kommt es zu keinen Schwierigkeiten mit der Monatskarte. Wenn Sie hier aber eher andere Leistungen wie etwa Ferienkurse etc. anbieten, bleibt der Benutzer zunächst auf seinem Guthaben sitzen. Verfällt es regelmäßig, wird er darüber nicht so begeistert sein. Gewähren Sie ein Nachholen nach den Ferien, dann haben Sie nach den Ferien viele Benutzer mit vielen Stunden vor sich und wissen u.U. nicht, wie Sie diese "abarbeiten" können.

2) Stammplatzkarte

In der Stammplatzkarte entsteht das Guthaben durch den Stammplatz. Genau genommen gibt es zunächst ein Guthaben für Stammplätze, die nur Sie vergeben können, d.h. der Benutzer hat auf dieses Guthaben keinen Zugriff. Wenn Sie ihm einen Stammplatz zuweisen, dann wird dieser mit dem Laden des Wochenplans angelegt und enthält dieses Guthaben. Storniert der Benutzer seinen Stammplatz rechtzeitig, so wird das Guthaben frei gesetzt und nun kann er darüber anderweitig verfügen. Der Unterschied zu einer Monatskarte mit Stammplatz zeigt sich in den Ferien: da hier keine Terminserien und damit kein Stammplatz geladen wird, gibt es auch keinen Termin, den der Benutzer stornieren, und kein Guthaben, dass er damit freisetzen könnte. Dies hat für Sie den Vorteil, dass die Benutzer nach den Ferien nicht einen Berg von Stunden vor sich her schieben oder sich über die Ausfälle beklagen.

Die Kalkulation ist natürlich eine andere und sollte dem Benutzer auch transparent dargestellt werden. Während er bei einer klassischen Monatskarte mit Wochenzählung im Jahr 52 Stunden Guthaben erhält, sind es bei der Stammplatzkarte je nach Ferien und Feiertagen vielleicht nur 46 Stunden. Sie sollten Ihr Angebot daher nicht "1x pro Woche Reiten" nennen, sondern eher "Abo für einen Stammplatz" mit einem Zusatz "findet in den Ferien und an Feiertagen nicht statt - ist im Preis einkalkuliert" o.ä. Den Preis können und sollten Sie dann sicherlich entsprechend günstiger kalkulieren, wovon der Benutzer dann auch profitiert.

Die Stammplatzkarte wird ausschließlich mit Zählung pro Woche angeboten und macht auch nur Sinn, wenn Ihre Benutzer generell feste Stammplätze haben. Betriebe, die mit Stammplätzen arbeiten, nutzen aber überwiegend diese Kartenvariante.